Der Specht als Putzfassadenkiller

Den Specht treibt es bei der Nahrungssuche immer mehr in die Innenstädte, wo ihm grüne Parkanlagen mit vielen Bäumen das Leben deutlich versüßen. An und für sich eine schöne Sache, endlich kann man den Specht auch in unserer näheren Umgebung betrachten und bewundern.

Doch für umweltbewusste Hausbesitzer wird der Specht langsam zum Albtraum. Die Vögel vermuten hinter den hohlen Klang einer mit Polystyrol (Styropor) sanierten Putzfassade nämlich eine schmackhafte Mahlzeit. Sie halten die Fassade schlicht und einfach für einen hohlen Baum, hinter dem sie sonst ihre Nahrung finden.

Das Ergebnis, der misslungenen Nahrungssuche, sind nicht selten ganze Wohnsiedlungen mit Löchern in der Fassade.

Für Abhilfe würde hier wohl eine dickere Putzschicht sorgen, aber gerade an dieser sparen die meisten Eigenheimbesitzer. Der wichtigste Punkt ist allerdings, dass sich der Preis durch eine dickere Putzschicht deutlich erhöht. Der dann höhere Preis steht in Verbindung mit den Folgekosten einer Putzfassade (streichen etc.) gleichwertig bzw. über dem einer Klinkerfassade.

Wer jetzt gar nicht mehr an das Verputzen denken mag, aber trotzdem wirkungsvoll mit modernster Sanierungstechnik arbeiten möchte, kann sich eine andere Polystyrol (Styropor) Variation anschauen.

Die Variation Polystyrol und Klinkerriemchen ist eine weit verbreitete Sanierungsmethode, die einem mit Klinkern erbautes Haus in nichts nach steht. Vor allem steht diese der Putzfassade in nichts nach, ganz im Gegenteil.

Informationsquelle: Der Spiegel (41/2008)
Autor des Artikels: Christoph Ahlf